
3. Ettinger Backyard Ultra (oder 28 Runden à 6,7 km…)
Am letzten Wochenende fand der 3. Ettinger Backyard Ultra statt (organsiert von Sandro). Ein Backyard Ultra ist eine Form von Ultramarathon, jede/r Läufer/in hat in jeder Stunde eine Runde von 6,706 Kilometern zu absolvieren. Das Rennen ist vorbei, wenn nur noch ein/e Läufer/in eine Runde beendet. Ja, und dieser letzte Läufer war unser Ultra-Dani! Er hat sage und schreibe 28 Runden hinter sich gebracht, was 187,768 km entspricht. Eine wahnsinnige und beeindruckende Leistung. Herzliche Gratulation zum Sieg Dani!
Hier der interessante Bericht von Ultra-Dani:
Die ersten 24 Stunden lassen sich auf einen einfachen Nenner bringen: Rennen, laufen, essen, trinken und immer wieder aufs Neue den Start zur nächsten Runde abwarten. So simpel das auf den ersten Blick klingt, so anspruchsvoll ist es, das Ganze tatsächlich durchzuziehen. Ich erlebte während des ersten Tages nie ein richtiges Tief und konnte die Stunden erstaunlich konstant absolvieren – aber das bedeutet keineswegs, dass es einfach war. Die Kunst lag darin, den Kopf stets zu beschäftigen, damit der Fokus nicht verloren geht. Das mentale Spiel war fast genauso fordernd wie die körperliche Belastung.
Im Vorfeld hatte ich eine klare Ernährungsstrategie ausgearbeitet, die ich während des Rennens diszipliniert verfolgte. Denn ohne die passende Energiezufuhr hätte ich den zweiten Tag niemals so stark angehen können. Insgesamt konsumierte ich etwa 16 Liter Flüssigkeit, dazu kamen 8 Bananen, 300 Gramm «Gummibäärli», 11 Gels, 300 Gramm Basler Läggerli und 4 Käsesandwiches. Erstaunlicherweise blieb mir jegliches Übelsein erspart – mein Magen spielte mit und verwandelte jede Kalorie zuverlässig in Vortrieb, egal wie wild die Mischung war.
Zurück zum Rennen: Die Stunden 25 und 26 verliefen weiterhin reibungslos, alles fühlte sich wie Routine an. Doch dann kam Stunde 27 – und damit die nächste Herausforderung. Die Temperaturen stiegen erneut und ich spürte, wie mir nicht nur der Fokus entglitt, sondern beinahe auch mein Ziel aus den Händen glitt. In diesem entscheidenden Moment erinnerte ich mich an einen Satz, der mir zuvor begegnet war: «Wenn der Kopf nicht mehr klar denkt, lauf einfach weiter.» Und genau das tat ich. Zu meiner eigenen Überraschung war ich nach dieser Runde der Einzige, der noch eine weitere starten konnte.
Es ging auf die finale 28. Runde. Nach insgesamt 187,768 Kilometern durfte ich mich als «last man standing» feiern – und das mit neuem Streckenrekord. Ein Gefühl, das alle Anstrengungen bei Weitem übertraf.
Mein besonderer Dank gilt Amy und Heinz, die mich tatkräftig unterstützt und mir zu diesem Resultat verholfen haben. Ihr wart sackstark! Ein grosses Dankeschön geht ebenso an die Veranstalter und meinen unermüdlichen Fanclub, die mich immer wieder motiviert und vorangetrieben haben.
Dieser Ultramarathon war nicht nur ein Rennen gegen die Zeit, sondern auch gegen die eigenen Grenzen – und zeigt einmal mehr: Mit der richtigen Strategie und einem klaren Kopf ist alles möglich.
Zur Homepage von Ultra-Dani:
Hier alle Daten zum Run von Dani: