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Der richtige Laufschuh

Der richtige Laufschuh

Hier ein interessanter Bericht von Jenny Eymann, Sportwissenschafterin bei unserem Medical Partner crossklinik Basel (Quelle Text: ‚Snow Active Magazin‘ – www.snowactive.ch  / Foto: Stockimage, B&S; ZVG)

 

 

Der richtige Laufschuh – das A und O für jeden Läufer

Zu weit, zu hart, ungenügend gedämpft, instabil – ein nicht idealer Laufschuh kann zu körperlichen Beschwerden und Unwohlsein während des Lauftrainings führen. Je nach anatomischer Fussform, Laufziel und Laufstil, Trainingsniveau und Körperbau muss der Laufschuh spezifischen Anforderungen gerecht werden.

Die Auswahl an Laufschuhen ist grösser denn je. Sie kommen in allen Formen und Farben vor und zeichnen sich durch unterschiedliche Merkmale aus. Doch wie soll man aus diversen Laufschuhmodellen den richtigen Schuh für sich finden?

Was gilt es beim Kauf eines Laufschuhs zu beachten?

Ihr Laufstil wird von anatomischen Voraussetzungen (Fuss- und Beinachsenstellung), muskulärem Status der Beine, Tempo und Gewohnheiten beeinflusst. Es lässt sich zwischen Vorfuss-, Mittelfuss- und Fersenläufer unterscheiden. Zusätzlich sind in der Praxis verschiedene Bewegungsmuster des Fusses zum Beispiel nach innen (Überpronation) oder aussen (Supination) hin zu beobachten. Bricht der Fuss nach der Landung tendenziell nach innen ein, fällt die Wahl eher auf ein pronationsgestütztes Modell, welches den Fuss ideal stabilisiert und unterstützt. Im umgekehrten Fall, also beim Knicken nach aussen, empfiehlt sich das Tragen eines neutralen Schuhes mit viel Flexibilität und einer hohen Torsion. Ist keine Fehlstellung der Gelenke und kein auffälliges Abrollverhalten vorhanden, eignet sich ein Neutralschuh mit viel Dämpfung, der den natürlichen Bewegungsablauf beim Jogging unterstützt.

Die Wahl des Laufschuhes ist stark vom Einsatzbereich des Schuhes abhängig. Während sich Freizeit- und Trainingsschuhe durch eine komfortable Dämpfung, eine angepasste Führung und eine mittlere bis starke Sprengung (Höhendifferenz zwischen Vor- und Rückfussbereich) auszeichnen, können Charaktereigenschaften wie minimales Gewicht und direktes Laufgefühl für den Wettkampfschuh festgehalten werden. Er ermöglicht es dem Läufer mit möglichst wenig Energieverlust, so schnell wie möglich ans Ziel zu kommen. Der Fuss wird vom Schuh nur minimal unterstützt, sodass die Fusswölbung und die Muskulatur deutlich mehr gefordert sind. Aufgrund dieser erhöhten Belastung raten wir dazu, den Wettkampfschuh ins Training einzubinden, um den Körper Schritt für Schritt auf dessen Einsatz vorzubereiten.

Wenn sie vor allem auf geteerten Strassen unterwegs sind, eignen sich Schuhe mit ausreichend Dämpfung. Im Gegensatz zum Asphalt fängt der Waldboden oder die Finnenbahn bereits einen gewissen Teil, der auf die Gliedmaßen wirkenden Stosskräfte, auf. Wenn sie ausschliesslich im Gelände unterwegs sind, lohnt es sich einen Trailrunningschuh in Betracht zu ziehen. Dieser ist mit einem griffigen Sohlenprofil für ausreichend Halt auf nassem und schlammigem Untergrund, sowie mit robustem Obermaterial und einer verstärkten Zehenkappe zum Schutz der Füsse ausgestattet. Die Stollen auf der Schuhunterseite, für den nötigen Grip, reiben sich auf Asphalt schnell ab, weshalb diese Art von Schuh lediglich im Gelände eingesetzt werden sollte. Falls sie auch bei Regen und Schnee ihrem Joggingtraining nachgehen, kann sich die Anschaffung eines wasserdichten Schuhes.

Es wird zwischen Normalfuss, Senkfuss und Hohlfuss unterschieden. Je nach Mittelfusswölbung sind unterschiedliche Laufschuhtypen zu empfehlen. Allgemein gilt, dass der Schuh im Bereich des Mittelfusses eng anliegen sollte, ohne den Fuss dabei einzuschnüren. Weiter ist auf genügend Platz im Zehenbereich zu achten. Als Richtwert kann von einer Daumenbreite Platz ausgegangen werden. Lassen sie sich nicht von ihrer eigentlichen Schuhgrösse beirren. Nicht selten weichen die Grössen unter den verschiedenen Herstellern voneinander ab.

Zusammengefasst lässt sich festhalten, dass beim Kauf eines Joggingschuhs die individuelle Passform priorisiert und weniger auf den optischen Aspekt geachtet werden sollte. Generell empfiehlt es sich seinen Laufschuh in einem Fachgeschäft mit kompetenter Beratung einzukaufen.

Vorbeugen von körperlichen Beschwerden

Läufer und Läuferinnen sind nicht selten von Schmerzsymptomen aufgrund von Fehl- und Überbelastungen betroffen. Beschwerden im Knie, an Achillessehnen und im Bereich der Unterschenkel und Füsse sind hierbei besonders auffällig. Nebst Achsenfehlstellungen und ungünstigen Bewegungsmuster kann auch der falsche Laufschuh, Auslöser für solche Beschwerden sein. Eine professionell durchgeführte biomechanische Laufanalyse kann dazu beitragen, die Ursachen ihrer Schmerzen aufzudecken und sie beim Kauf eines neuen Schuhmodells zu unterstützen.

Wann ist es Zeit für einen neuen Laufschuh?

Die Lebensdauer eines Joggingschuhs ist vom Trainingspensum, Körpergewicht, Untergrund und den Materialeigenschaften abhängig. Generell raten wir ab 800 bis 1200 Kilometer zu einem Schuhwechsel. Überprüfen sie regelmässig die Sohle ihres Laufschuhes. Ist diese abgelaufen und flach, erbringt ihr Schuh nicht mehr die erwünschte Stütz- und Dämpfleistung. Für besonders ambitionierte Läufer mit hohem Laufpensum empfiehlt sich das abwechselnde Tragen verschiedener Schuhe. So wird der Bewegungsapparat unterschiedlich beansprucht und die Fussmuskulatur gefordert.

Ob Hobbysportler, Gelegenheitsjogger oder ambitionierter Marathonläufer – der richtige Laufschuh ist entscheidend für das erfolgreiche und beschwerdefreie Lauftraining.

Jennifer Eymann

M.Sc. in Sport, Exercise and Health Prevention and Health Promotion

T 061 285 10 74 / sportwissenschaft@crossklinik.ch

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