Kazan Marathon: Sensationeller 5. Platz für David Keller
Yeahh, endlich dürfen wir wieder mal ein Wettkampfresultat melden – und was für ein erfreuliches! David erreichte am fernen Kazan Marathon den 5. Elite-Gesamtrang in einer sensationellen Zeit von 2:30:59 h (Pace: 3:34 min./km) / 3. Platz AK).! Seine persönliche Bestzeit vom Zürich Marathon im April 2018 von 2:27:56 h konnte er zwar knapp nicht unterbieten, was aber bei seinem geringen Trainingspensum im Frühling auch nicht unbedingt zu erwarten war. Was für eine Leistung, David – der ganze BRC ist stolz auf dich! Herzliche Gratulation und gute Erholung.
Hier der Bericht und die Eindrücke von David (ein paar Stunden nach dem Marathon):
Nach einem hervorragenden Wintertraining und der Absage des Zürich Marathons habe ich mich nach einer Alternative umgeschaut. Da es in den Nachbarländern mit den Änderungen der Quarantäne recht schwierig war, habe ich beim Kazan Marathon am 2. Mai 2021 in Russland angefragt. Nach viel Papierkram und dank der Hilfe des Organisators stand die Reise zusammen mit Irene fest. Leider konnte ich in der spezifischen Vorbereitungsphase im Frühjahr kaum trainieren, wegen extrem müder Beine, zum Ende Motivationsschwierigkeiten. Dann kam noch der Verdacht auf Eisenmangel, Overreaching. Drei Wochen vor dem Marathon haben sich die Probleme in Luft aufgelöst und ich konnte zumindest noch einen langen Lauf machen und die Muskulatur wieder aufbauen. Auch der Bluttest war gut. So blieben noch 1 1/2 Wochen fürs Tapering. Die Zeit, welche ich anlaufen soll, war ungewiss. Zusammen mit dem Trainer entschieden wir uns für 3:30 min/km. In der Nacht vor dem Renntag selber hatte ich mit etwas Bauchweh zu kämpfen, wahrscheinlich aufgrund der Aufregung. Im Rennen selber war ich unter den Russen ein Exot. Es war perfekt organisiert, ein relativ schneller Stadtkurs auf breiten Strassen, kühles Wetter, kaum Wind. Ich liess mich leiten und lief die ersten 10 km ziemlich locker etwas zügiger an, ca. 1min unter dem Soll. Danach wurde das Rennen ziemlich einsam, ohne Gruppe. Auch beim HM war ich noch auf PB-Kurs. Die Atmung wechselte danach aber auf 2-1 anstatt 2-2 und ich musste schon etwas mehr drücken. Die Getränkestationen waren zahlreich und ich profitierte von einem eigenen Getränk. Bis km 30 war ich noch auf PB-Kurs, allerdings zahlte ich dann den Preis für die schlechte Vorbereitung. Die Geschwindigkeit sackte auf 3:40 min/km, dann 3:50 min/km ab und der Vorsprung schmolz dahin. Besonders nach der 2 h-Marke wurde es brutal, da ich in der Vorbereitung nie über 2 h lief. Etwa 2-3 Leute überholten mich, gleichzeitig schloss ich auf die Elite-Frauen auf, die früher gestartet waren. So kam ich nach ein paar Minuten nach Rennplan ins Ziel und war froh, es geschafft zu haben. Generell hat es extrem Spass gemacht nach so langer Zeit wieder einmal ein Rennen zu laufen. Ohne Vorbereitungsrennen, ohne Teamtraining im Winter war die Situation ziemliches Neuland.
Gute Vorbereitung ist wichtig!
David mit seinem wohl grössten Fan! 🙂
Weitere Infos bzw. einen Vorbericht findet ihr auf der Website von David (www.davidkeller-running.com) .
P.S.: Habt ihr gewusst, dass Kazan mit 1,24 Mio. Einwohnern die sechstgrösste Stadt Russlands ist, an der Wolga liegt, ein bedeutender Kultur-, Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort ist und als Perle der Architektur gilt?