Interview Nr. 23 mit Jose Navarro
Danke Jose für das interessante Interview!
1) WANN UND WIE BIST DU ZUM LAUFEN GEKOMMEN?
Ich war immer sehr unsportlich. Ich bin Musiker und war sehr fokussiert auf die Ausbildung und mein Instrument. Mit 38 Jahren und zwei kleinen Kindern war es mir irgendwie zu viel und musste etwas ändern. Ich habe es mit ein bisschen Badminton und Fussball mit Freunden versucht, aber irgendwie hat es nicht ganz gepasst. Als ich angefangen habe zu Laufen, hat es sofort gefunkt. Es hat mir so viel Spass gemacht! Die ganze Freiheit draussen war für mich ein neues und tolles Erlebnis. Dann habe ich mich gefragt, ob ich einen Marathon überhaupt laufen könne. So eine Idee war in Vergangenheit einfach unvorstellbar! Dann kamen die ersten Wettkämpfe: 5 km August Raurica-Lauf (Nov 2015), 10 km Klausenlauf (Dez 2016), 15 km Leimentalerlauf (Feb 2016) und Halbmarathon Madrid (April 2016).
2) WAS WAREN DEINE PERSÖNLICHEN HIGHLIGHTS BEIM LAUFEN/AN WETTKÄMPFEN?
Ich habe beim Laufen sehr gute Erinnerungen. Grosse sportliche Momente oder grandiose Erlebnisse mit Laufkumpels. Sehr speziell behalte ich mir meinen schnellsten Halbmarathon in Neapel mit 1h24m mit starkem Wind und mein erste ganzer Marathon narfuss in Luzern mit 3h09m in Erinnerung. Aber auch der IWB Marathon im Jahr 2017 mit so vielen BRC-Mitgliedern war grandios.
3) WAS HAST DU NOCH FÜR ZIELE IM LAUFEN (WETTKÄMPFE, ZEITEN, ETC.) ?
Dieses Jahr werde ich den 100 km-Lauf in Biel versuchen. Ich bin auf diesen Lauf sehr neugierig. Allerdings bleibt mein grosser Traum noch offen: Eine ganzen Marathon unter 3 Stunden zu laufen.
4) WIE BIST DU ZUM BRC GEKOMMEN?
Nach den ersten Wettkämpfen habe ich immer Leute gesehen, die zusammen in einem Verein laufen. Ich war sehr interessiert und habe einen Verein gefunden. Kurz nach einem Jahr hat eine grosse Gruppe sich davon getrennt und den BRC gegründet. Ich bin seit der Gründung beim BRC.
5) WAS GEFÄLLT DIR BESONDERS BEIM BRC?
Es ist echt ein toller Verein. Sehr international mit grossartigen und engagierten Leuten.
6) WAS IST DEINE LIEBLINGSWETTKAMPFDISTANZ UND WAS IST DEIN LIEBLINGSWETTKAMPF
Nach 6 Jahre am Laufen sind die 42.2 km meine Lieblingsdistanz. Ich erlebe es jedesmal wie der Höhepunkt der Saison. Aber wenn ich wirklich Zeit habe, gehe ich auf den Jakobsweg und laufe für mehrere Tage so lange es geht. Jeden tag ca. 50 km. Da gibt es Natur, Logistik und Pilger zum Quatschen. Bessere Ferien kann ich mir nicht vorstellen.
7) DU BIST BEKANNTLICH BARFUSSLÄUFER. ERZÄHL ETWAS ÜBER DAS BARFUSSLAUFEN! WIE BIST DU DAZU GEKOMMEN? WIE FÜHLT SICH DIES AN? IST BARFUSSLAUFEN GESUND?
Bei meinem ersten Halbmarathon habe ich einen Arzt kennengelernt, der mit Sandalen gelaufen ist, so genannte “Huaraches”. Für mich war dies etwas Unmögliches. Nach dem Dogma sollte man sehr gute (und teure) Schuhe tragen und nicht irgendwelche sondern die “ideale Schuhe”. Dann habe ich mich interessiert auf Minimalismus beim Laufen. Der Mensch ist eigentlich ohne “Nike” oder “Asics” entwickelt. Warum so viel Dämpfung und Schutz?. Klar, wenn wir schon als Kinder uns schützen, entwicklen wir unser Potential gar nicht. Also, ich war neugierig und habe es langsam versucht. Immer neue Ziele, grössere Distanzen, auch schneller. Barfuss laufen hat mir eine neue Dimension gebracht. Wie sich der Boden anfühlt (Temperatur, Feuchtigkeit, Gelände, usw.) ist etwas, was ich vermisse wenn ich mit “Huaraches” oder mit Schuhen laufe. Trotzdem ist Barfusslaufen nicht immer möglich. Manchmal ist viel zu kalt, oder laufe ich in der Gruppe und das Gelände ist für meine Füsse (noch) zu anspruchsvoll!
8) BITTE ERZÄHLE ETWAS ÜBER DEINEN BERUF ALS GITARRENLEHRER?
Na ja, es ist eigentlich ein ganz normaler Beruf. Ich mache es sehr gerne. Es gibt immer Kinder, die sehr begabt sind und andere, denen ich gerne helfe. Ausser dem hat man viele Ferien, um zu trainieren oder um auf den Bergen zu verschwinden.