4 aufregende Lauftage in Hinterzarten
Wir vom OK-Team möchten uns bei allen Läuferinnen und Läufer für ein erfolgreiches Lager bedanken. Es wurde viel gelaufen, gestretched, gute Fotos geschossen, gelacht und auch sehr gut gegessen. Ein grosses Dankeschön auch an die zwei Gastgeber Friederike und Charly Doll.
Danke auch allen, die sich spontan für das Schreiben der Berichte zur Verfügung gestellt haben… Tolle Bilder vom Lauflager findet ihr übrigens im Bericht vom 18. März 2020 von Rainer („Bilder vom Trainingslager in Hinterzarten„).
Nachstehend sind unzensiert zusammengefasst die 4 Tage im Schwarzwald:
Donnerstag, erster Tag des Trainingslagers – Ein Bericht von Andrea und Anja
Voller Vorfreude machen sich sieben Autos auf den Weg von Basel nach Hinterzarten. Einige lassen schon unterwegs die ersten (teuren) Erinnerungsfotos von sich machen… Angekommen im Seminarhotel Sonnenhof beziehen wir unsere Zimmer und dürfen uns anschliessend schon das erste Mal an den gedeckten Tisch setzen. Friederike serviert, was Charly für uns gekocht hat: Bulgur, Karotten und wahlweise Bio-Pouletgeschnetzeltes oder Tofu in einer Kräutersauce, die Kräuter natürlich aus dem eigenen Garten und die Sauce mit badischem Wein abgerundet. Charly präsentiert jeden Gang mit viel Charme und erklärt Zutaten, Zubereitung und gesundheitliche Aspekte seiner Speisen. Zum Dessert gibt’s Quarkcrème mit Leinöl, das einen besonders hohen Anteil an Omega-3 Fettsäuren aufweist – wieder was gelernt!
Nach dem Essen geht es auch schon los zur ersten Laufrunde. Das Ziel ist der Schluchsee, es werden zwei Strecken angeboten: einmal ganz rundherum 18km, oder die kürzere Variante mit 10km, die bei Ruth an der Verpflegungsstation endet. Das Wetter ist sonnig mit etwas Wind, perfekt zum Laufen. Dank der tollen Streckenmarkierung von Gudrun kann man den Lauf und die schöne Umgebung geniessen, vielen Dank dafür! Die Strecke führt meist dem See entlang und garantiert wunderbare Aussichten. Nach dem Lauf gibts zurück im Hotel die Belohnung: Kaffee und Kuchen oder Sauna und Bier, je nach Präferenz 🙂
Der Abend wird mit einem gemütlichen Begrüssungs-Apéro eingeläutet, bei dem wir vom OK
Trainingslager über das Programm der nächsten Tage informiert werden. Anschliessend dürfen wir beim Abendessen endlich Charlys legendären Grünkernaufstrich kennenlernen, den gibts neben dem Salatbuffet zur Vorspeise. Zum Hauptgang erwartet uns dann ein Ultramarathon-würdiges carboloading: Gnocchi, Maultaschen und Tortellini mit verschiedenen Saucen. Als krönender Abschluss noch ein ungestürztes Caramelköpfli. Zum Ausklingen des ersten Tages ziehen wir uns dann in die Lounge zurück, wo bei einem Bier oder einem Glas Wein das Leben und die gute Gesellschaft genossen werden.
Freitag, zweiter Tag des Trainingslagers – Ein Bericht von Mona und Marek
Freitag der 13. – ein Pechtag?
Yeah, Frühstück! Eines der Highlights jedes Hotelaufenthaltes ist das morgendliche Schlemmen. Unserem olympischen Sportkoch gelang dies ziemlich gut. Hervorzuheben ist hier: «Charlys Grünkernaufstrich» und sein olympisches Müsli.
Das Wetter? Passt – es ist trocken. Somit wird die morgendlicher Runde um den Titisee zu einer entspannten Angelegenheit, wenn da nicht die vom Vortag intervallgestressten Beine wären.
Was in der Touristenhochburg Titisee auffällt ist, dass so gut wie keine internationalen Touristen die Souvenir- und Kuckucksuhren-Läden stürmen. Da merkt man doch die Auswirkungen der allgegenwärtigen Corona-Krise. Noch sind diese zwar relativ harmlos, aber für heute war ja noch ein Update der Sicherheitsvorkehrungen angedacht…
Nachdem Mittagessen war eine kurze Pause angedacht, mit Yoga – vielen Dank hier an Maren und Anja. Hier herrschte eine rege Teilnahme. Ein bis drei Krieger, Hund und ein halber Tänzer waren relativ anstrengend und gingen auf Marens Konto. Als Ausgleich hatte Anja noch etwas entspanntere Formen wie Balasana, Makarasana und wie sie nicht alle hiessen.
Anschliessend ging es wieder weiter. Wir waren ja schliesslich nicht zum Spass hier: Kaffee und Kuchen im Café Becker in Titisee. Rasch wurden die Tische zusammengerückt, damit die zehnköpfige Trainingsgruppe Platz hatte.
Stressig so ein Trainingslager. Mussten wir doch zwei Stunden später wieder gehorsam am Abendessenstisch sitzen und Charlys Spezialitäten verputzen. Ach ja: Dabei ist tunlichst darauf zu achten, dass auch die bestellten vegetarischen, laktose- und glutenfreie Gerichte den richtigen Besitzer finden. Wenn man da aber mal nicht so genau weiss, was man nehmen soll, dann hilft Friederikes Charme einem da ganz schnell auf die Sprünge.
Dass der Freitag der 13. nun ein Pechtag ist, kann man nicht wirklich sagen. Allerdings gaben ihm die einschneidenden Massnahmen zur Verringerung der Corona Verbreitung doch einen derben Beigeschmack: Schulen, Läden (ausser Lebensmittel), Sportstätten, Schwimmbäder sollten vorerst geschlossen bleiben. Somit wird auch in naher Zukunft das BRC-Training pausieren müssen.
Samstag, dritter Tag des Trainingslagers – Ein Bericht von Daniel
Als Faultier unter Antilopen
Was macht denn ein Faultier (= ich) unter so einer Horde übermotivierter Läufer? Geschickt hat mir Maren (scheinbar meine bessere Hälfte) das Lauflager als «Wochenende mit Spiel, Spass und Wellness begleitet von ein paar Läufen» verkauft. Hätte mir ja denken können, dass das genau anders herum ist. Aber dank meinem Ziel als erstes Rennen den Eiger «E35» mit satten 2.000 HM im Sommer zu meistern, wollte ich natürlich jeden Kilometer mitnehmen. Um die vier Tage durchstehen zu können, war mein Plan eine gemütliche Pace anzustreben und zwischen Laufen und zügigem Wandern abzuwechseln. Die ersten zwei Tage habe ich so mit lediglich ein paar Blasen an den Füssen gut überstanden.
An Tag drei hatte das Läuferbuffet dann eine knackige Auswahl zu bieten: 13, 16, 22 oder sogar 32 km. Ich entschied mich für den 16er, der eine schöne Strecke bot: Zunächst ein leichtes bergab nach Hinterzarten, gefolgt von einer knackigen Rampe und dann wieder moderat abwärts bis zur Verpflegungsstelle beim Titisee. Nach rund 12 Kilometern wurde ich hier von der lieben Ruth begrüsst, die ganz überrascht war mich schon so früh zu sehen. Mit aufgeladenen Energiespeichern ging es weiter auf die letzten 4 km hinauf zum Hotel – so mal die Theorie. Die Praxis sah dann etwas anders aus, denn Gudrun empfahl mir eine andere Route, die schöner sein sollte. Es stelle sich heraus, dass diese dafür aber auch mehr als 8 km lang war. Das hatte ich (trotz langer Treuhanderfahrung) nicht einkalkuliert. Die letzten 3 Kilometer zogen sich unendlich in die Länge und waren auch ein wenig qualvoll.
Fazit: Nach über 20 km Lauf-Wandern, Füssen voll mit Blasen, schmerzenden Waden und Oberschenkeln überwog doch der Stolz die Strecke ohne grosse Vorbereitung gemeistert zu haben. Ein ganz tolles Erlebnis bei besten Wetter und schönster Landschaft.
Abgerundet wurde der Tag dann noch durch einen Besuch im Badeparadies Tittisee, wo wir bei Drinks an der Wasserbar, Sprudelbädern und einem Wettrutschen so richtig entspannen konnten (Tipp: Nicht ins Salzbad mit Blasen an den Füssen = sehr schmerzhaft.)
Vielen Dank an die Organisatoren, die Helfer (insbesondere Ruth), sowie allen Teilnehmenden. Ich fühlte mich stets willkommen und ich freue mich schon auf das nächste Mal!
Ich wünsche euch eine verletzungsfreie Zeit und hoffe, dass ihr eure Laufziele dieses Jahr erreichen werdet. Auch Faultiere können zu Antilopen werden
Sonntag, vierter Tag des Trainingslagers – Ein Bericht von Vera und Lena
Im Sonnenschein erwacht, genossen wir das letzte Mal das gute Frühstückbuffet. Heute stand für alle dasselbe auf dem Trainingsplan: das Highlight des Schwarzwaldes, die Ravennaschlucht. Um 9 Uhr bereit zum losrennen war es doch etwas frisch. Nach diversem Umziehen liefen wir dann gemeinsam los. Zuerst ging es bergab bis ca. 700 Meter, wo das Viadukt war. Ab dann fing der Trail an. Es stieg und stieg, aber es war eine sehr schöne Schlucht. Die Bäume gross und mächtig, der Boden feucht und belebt, der Bach klein, aber fein. Es hatte fast etwas Meditierendes und mit etwas schnauf kam man dann auch rauf. Nach etwas Verwirrung der Wegfindung stand Ruth dann doch plötzlich am Wegrand und feuerte fleissig bis zum Bergpreis an. Was für eine Motivatorin! Die letzten 2 Kilometer bergab bis zum Hotel konnte man mit etwas Schwarzwälderluft die Bilder der Ravennaschlucht passieren lassen.
Nach einem guten Ausdehnen, einer Dusche im Hotel ging alles recht schnell. Nach einem gemeinsamen Verabschieden und der guten Ansprache von Ruth und Gudrun, sagten alle Tschüss. Nun sind wir bereit für die Coronaschlacht/schlucht!
©Vera und Lena