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Trailcamp 2024 im Berner Oberland

Bericht von David Büsser

Letztes Wochenende fand, nach der Erstausgabe im Jahr 2023, das mittlerweile zweite Trailcamp vom Basel Running Club statt. Dieses Jahr ging es ins Berner Oberland – genauer gesagt, nach Beatenberg, in eine heimelige Hütte mitten in der Natur, zwischen idyllischen Kuhweiden (inkl. Kuhglockenmusik) und einem wundervollen Blick in Richtung Eiger, Mönch und Jungfrau … zumindest in der Theorie. Denn meist verdeckten Wolken und Regen die Sicht. Das eher trübe Wetter konnte der tollen Stimmung, dem schönen Naturerlebnis und der Geselligkeit im Trailcamp aber gar nichts anhaben, im Gegenteil!

Die Hütte (das «Hubelhuus») ist etwas abgelegen und rustikal eingerichtet, d.h. mit einfachen Betten, einem Holzofen, nur einer Dusche (bzw. eigentlich deren zwei, aber aus irgendeinem Grund wurde immer nur eine davon benutzt…) und auch das Kochen mussten wir (unter Marek als Chefkoch) für die 4-5 Tage selbst erledigen, bzw. die dort vorhandene Spülmaschine haben wir bis zum Schluss nicht gefunden (vielleicht taucht sie ja irgendwann auf…). Trotzdem, oder gerade deswegen, war die Nachfrage mit 15 Teilnehmern deutlich grösser als im Vorfeld erwartet.

Mittwoch – Warm-Up und ein wunderbares Abendpanorama

Die ersten Teilnehmer erreichten die Hütte am Mittwoch kurz nach dem Mittag. Lilith und Mona besorgten derweil das Essen für all die Tage und füllten dabei, um alle die hungrigen Trailrunner-Mägen bedienen zu können, gleich mehrere Einkaufswägen. Nachdem die Hütte eingerichtet war, ging es dann auf eine kleine Einlauftour von ca. 6km und 330hm hoch zur Alp «Chüematte» und zurück.

Anschliessend genossen wir, in noch kleiner Runde, den ersten Abend in der Hütte. Zum Sonnenuntergang gaben die Wolken dann tatsächlich den Blick frei in Richtung Eiger, Mönch und Jungfrau. Dies liess auch niemanden unbeeindruckt und bewegte einige von uns, trotz frischen Temperaturen, raus auf die Terrasse.

Donnerstag – Altschneefelder, Wildlife und ein aussichtsreicher Grat

Aufgrund des sich in den Wetterprognosen bald abzeichnenden «Wintereinbruchs», haben wir diesen Tag genutzt eine aussichtsreiche Trailrunning-Route direkt vor der Haustüre. Diese führte uns erst auf das Gemmenalphorn und dann von dort alles auf dem Grat zum Niederhorn. Die Tour umfasste insgesamt ca. 17km und 1’100 Höhenmeter.

Doch erst liessen wir die morgendlichen starken Regenschauer vorbeiziehen und starteten dann erst kurz nach 11 Uhr. Kurz nach dem Beginn der Tour war dann bereits ein reissender Bach zu überqueren. Während die Zweibeiner (mit Ausnahme von Katarina) dabei ja kein Wasser berühren wollten, war Chili, unsere vierbeinige Teilnehmerin, da deutlich entspannter. Im weiteren Aufstieg gab es dann noch einen heftigen, aber kurzer Regenschauer. Danach blieb das Wetter stabil und es kam zwischendurch tatsächlich die Sonne raus, so dass sich einige Teilnehmer am Abend sogar über Sonnenbrand beklagten. Auf dem Weg hoch zum Gemmenalphorn waren immer wieder Altschneefelder zu passieren. Kurz vor dem Gipfel waren diese für eine Querung zu gefährlich und wir nahmen eine steile Ausweichrouten um den Schnee herum.

Auf dem Grat zum Niederhorn kamen wir dann an einer Herde von Gämsen vorbei…oder waren es doch Steinböcke? Wir waren uns unsicher und erst nach der Recherche zurück in der Hütte waren wir uns sicher, dass es sich wohl doch um Steinböcke gehandelt hat. Ebenfalls auf dem Grat sahen wir zwei wundervolle Exemplare grossgewachsener Vögel mit weissem Flügel und einem charakteristischen knarrenden Ruf, die sich als Alpenschneehühner herausgestellt haben.

Der Weg vom Niederhorn runter zurück zur Hütte war keinesfalls ein lockeres Auslaufen, sondern umfasste einige nass-rutschige, kräftezehrende, technische Trails. Gerade als wir dann zurück bei der Hütte waren, setzten wieder (teils kräftige) Regenschauer ein… den Tag haben wir also optimal ausgenutzt !

Freitag – «Faster, Harder, Scooter» oder einfach «Regen, Regen, Regen,…»

Der morgendliche Blick aus dem Fenster ergab dann die Gewissheit, dass es die richtige Entscheidung war, die Route Gemmenalphorn-Niederhorn am Vortag zu machen, denn es hat dort über Nacht alles komplett eingeschneit. Auch generell war das Wetter an diesem Tag von Dauerregen geprägt.

Statt auf hohe Gipfel gings es deshalb mit dem Postauto runter nach Interlaken und von dort zur Talstation der Harderbahn. Während die anderen den Aufstieg nach Harder Kulm (3.6km und 755 hm) nur trainingsmässig unter die Füsse nahmen, habe ich mich entschieden, an der offiziellen Zeitmessung («Harder Run») teilzunehmen. Denn bei bisher nur 7 Teilnehmern war die Chance auf einen Top Ten Platz doch sehr intakt. Zu meinem Erstaunen erreichte ich trotz nass-rutschigen Bedingungen den 2. Platz Overall, bzw. den 1. Platz in der Altersklasse M20. Den «Harder Run» kann man noch bis Oktober absolvieren und bis dann werde ich in der Rangliste wohl noch weit zurückfallen.

Als alle auf dem Gipfel des Harder angekommen sind, kehrten wir dann noch für ein paar warme Getränke im Gipfelrestaurant ein. Die meisten liefen anschliessend wieder runter nach Interlaken, resp. Mona (mit Chili) und Silvan von dort aus wieder hoch auf den Beatenberg.  Zurück in der Hütte, nutzten einige dann den Nachmittag für einen Besuch im Hallenbad oder für eine Runde Gesellschaftsspiele.

Samstag – Wengen Loop

Da die Gegend ab ca. 1’700 m ü. M. mit Neuschnee zugedeckt war und damit einige geplante Touren nicht möglich gewesen sind, fiel die Wahl auf eine Runde um Wengen. Das Wetter war zwar von tiefer Bewölkung geprägt, doch vom Niederschlag her blieb es an diesem Tag trocken.

So machten wir uns am Morgen mit mehreren Autos auf den Weg nach Lauterbrunnen. Der anschliessende Beginn der Tour (Teil der Strecke vom Jungfrau-Marathon) hatte es von der Steilheit ziemlich in sich. Auf Wegen und Trails, die uns über malerische Wiesen und durch urchige Wälder führten, erreichten wir schliesslich den höchsten Punkt der Tour auf 1’664 m ü. M. Von dort aus ging es dann mit welligem Höhenprofil und ebenso landschaftlich idyllisch und an Kuhherden vorbei, zum Aussichtspunkt «Leiterhoren». Im Abstieg zurück nach Lauterbrunnen waren dann einige geile Trails dabei, abschnittweise sogar mit Steilkurven, sowie einer unerwartet rutschigen Holzbrücke…die zum Glück alle ohne Verletzung gemeistert haben. In Lauterbrunnen gabs es dann einen verdienten Mittagssnack auf dem beschaulichen und betriebsamen Coop-Parkplatz.

Am Nachmittag wurde dann die Grillstelle vor der Hütte eingeheizt und einige genossen dabei das wärmende Feuer in gemütlicher Gesellschaft. Auf der heissen Glut grillierten wir anschliessend das Fleisch, Gemüse, bzw. den Käse für unser letztes Abendessen und liessen anschliessend in gemütlicher Runde den letzten Abend des Trailcamps ausklingen.

Sonntag – Abschlusstour über «plotschnasse» Trails und Abreise

Am Sonntag war dann wieder langanhaltender Regen angesagt. Während einige Teilnehmer, mit nicht mehr so frischen Beinen, bereits am Morgen (nach dem Putzen der Hütte) abreisten, machten die anderen noch eine Trailtour am Niederhorn. Diese war ca. 15km lang, hatte 700 Höhenmeter und umfasste viele ziemlich rutschige und komplett durchnässte Trails.

Schlusswort

Es war insgesamt ein sehr gelungenes Trailcamp, auch wenn sich das Berner Oberland in diesen Tagen nicht von seiner sonnigsten Seite zeigte. Wir haben das Beste daraus gemacht, sind über coole Trails gelaufen, genossen schöne Aussichten, sahen wilde Tiere und hatten auch einfach als Gruppe eine tolle Zeit. Letzteres ergab sich sicher auch durch das gemeinsame Kochen/Abwaschen, bzw. weil wir einfach gezwungen waren, als Gruppe das Haus am Laufen zu halten. Und dabei hat jeder einzelne Teilnehmer seinen Teil dazu beigetragen.

Ein besonderer Dank gilt Lilith als OK-Chefin, sowie auch Mona und Chefkoch Marek. Ein Dankeschön gibt es aber auch an alle Teilnehmer, denn ohne euch wäre dieses Trailcamp gar nicht möglich gewesen.

Ich freue mich jetzt schon auf das Trailcamp 2025 !

David

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